Pressemitteilung vom 06.08.21

Pressemitteilung

Zusammenarbeit sieht anders aus! – Wir sind mit unserer Geduld am Ende!

Wer Wind sät sollte sich vorsehen – Schleswig-Holsteinische Herbststürme sind berüchtigt!

 

Der Landeselternbeirat der Gemeinschaftsschulen (LEB GemS SH) versucht seit Amtsübernahme der aktuellen Bildungsministerin Frau Prien zu einer guten Zusammenarbeit zu finden, die auf gegenseitigem Respekt beruht und auf Augenhöhe stattfindet.

Neben unzähligen Angeboten, Bitten und Forderungen seit Beginn der Legislaturperiode, wurden nach dem ersten Aufflammen der Corona-Pandemie mit Frau Prien klare Absprachen zur Zusammenarbeit und vor allem zur Informationsweitergabe getroffen.

Diese besagten, dass die Landeselternbeiräte alle Informationen zeitgleich mit den Schulen erhalten und zudem ein intensiver Austausch zu den laufenden sowie geplanten Maßnahmen mit dem MBWK stattfinden.

Erfreulicherweise hat die Weitergabe der Informationen durch das MBWK im vergangenen Schuljahr funktioniert, so dass es uns möglich war, die Elternvertreter und Eltern zeitnah und umfangreich zu informieren. Der Bedarf hierzu war enorm, wie sich an der Zahl der Newsletter-Abos und Followern der Facebook-Seite des LEB ablesen lässt. Die Menschen im Land wollen frühzeitig und umfassend über die Belange der eigenen Kinder informiert werden, was nicht nur verständlich , sondern ihr gutes Recht ist.

Die Landesregierung scheint hier häufiger zu „vergessen“, dass sie ihre Aufgaben lediglich für uns übernehmen darf, ein Umstand, den man in Kürze auch anderen Personen zuteilwerden lassen kann.

Bereits im vergangenen Jahr wurde von den LEBs sehr deutlich bemängelt, nicht in ausreichender Form in die Entscheidungen mit einbezogen zu werden. Es wurde eher der Eindruck vermittelt, als eine Art „Befehlsempfänger“ zu fungieren.

Sicherlich kam die Ministerin damit ihrem gesetzlichen Auftrag nach, die LEBs zu unterrichten und Auskunft zu erteilen, gleichzeitig haben die Landeselternbeiräte aber auch einen gesetzlichen Beratungsauftrag, dem wir nur bei entsprechender Kenntnis der Sachlage nachkommen können. Dabei ist es keineswegs ausreichend, nach Abschluss von Entscheidungen lediglich informiert zu werden.

Ausnahmslos alle LEBs haben höchste Bereitschaft gezeigt, sich einzubringen, die Ministerin zu beraten und mit persönlichem Einsatz, der weit über ein Ehrenamt hinausgeht, das Beste für die Schüler:innen zu erreichen. Leider nahm dies jedoch derartige Formen an, dass uns größtenteils nur wenige Stunden zugestanden wurden, um zu umfangreichsten Dokumenten Stellung zu nehmen und die teils sehr umfassenden Stellungnahmen bis auf wenige Einzelfälle keine Beachtung fanden. Wenn eine wirkliche Zusammenarbeit gewünscht und gefördert würde, wäre es problemlos möglich gewesen, die LEBs bereits frühzeitiger in die Planungen mit einzubeziehen. Wir haben in diversen Situationen bewiesen, dass wir mit den erhaltenen Informationen vertraulich umgehen, wenn dies im Vorfeld besprochen wurde.

Das Verhalten gipfelte in einer Videokonferenz mit der Schulaufsicht am 28.07. um 9:00 Uhr, in der wir neben diversen Verbänden, den Schülervertretungen und Schulleitungen über die geplanten Impfangebote in den Schulen informiert wurden. Bereits um 11 Uhr, eine halbe Stunde nach Ende der VK, wandte sich Frau Prien im Rahmen einer PK an die Öffentlichkeit. In der von nahezu von allen Seiten geäußerten Kritik gegen die Impfangebote fühlen wir uns keinesfalls ernst genommen.

Dieses gesamte Verhalten entspricht nicht dem von Frau Prien uns gegenüber zugesagten Gesprächen zum Ende der Sommerferien, in dem rechtzeitig vor Schulbeginn über die gesamten Planungen für das neue Schuljahr beraten werden sollte.

Zu erfahren, dass uns die neuesten Informationen, die regelmäßig an die Schulen versandt werden, mehrfach absichtlich vorenthalten wurden, führte zu einem besonderen Unmut unsererseits. Wie oben beschrieben, gab es seinerzeit die Vereinbarung mit Frau Prien persönlich, uns Informationen zeitgleich mit den Schulen zukommen zu lassen. Erst auf Nachfrage wurde uns lapidar mitgeteilt, dass diese Vereinbarung einseitig aufgehoben wurde.

Es wird uns der Eindruck vermittelt, dass durch Misskommunikation und das Vorenthalten von Informationen negative Stimmen unterdrückt werden sollen.

Die aktuellen Entscheidungen der Bildungsministerin, aber auch der Landesregierung lassen unweigerlich die berechtigte Frage aufkommen, ob es hier noch um Bildung geht, oder auf Kosten unserer Kinder Wahlkampf betrieben wird.

Die Infektionszahlen steigen explosionsartig, dennoch werden der Corona-Reaktionsplan und die Kohorten-Regelungen aufgehoben.

Gleichzeitig äußert sich die Bildungsministerin dahingehend für eventuelle Schulschließungen ebenfalls Faktoren, wie die Auslastung der Krankenhäuser, hinzuzuziehen (Interview bei R.SH).

Der Ministerpräsident Daniel Günther verspricht sogar, dass es mit ihm keine erneuten Schulschließungen geben wird. Was haben diese Versprechen für Folgen? Wie viele Ansteckungen wird es verursachen?

Wenngleich der LEB sich in seiner Arbeit politisch neutral verhält, muss doch eines ganz klar sein:

Wir sind Menschen – Wir sind Eltern – Wir sind Wähler  –  Und wir sind viele!!

 

Für den LEB GemS SH
Thorsten Muschinski
– Vorsitzender im Landeselternbeirat der Gemeinschaftsschulen
Schleswig-Holstein
– Mitglied im Bundeselternrat